Auf den Spuren des Jaguars.
Folgen Sie seinem Weg in die USA. Lernen Sie mit ihm Land und Leute kennen und freuen Sie sich über sein neues Autoleben - nach 40 Jahren Dornröschenschlaf.

Von Coventry nach Weingarten, mit Zwischenstopps in New York und Connecticut.

Mein Jaguar MK-IV Saloon (linksgelenkt) hat schon jetzt eine sehr weite Reise hinter sich. Sie begann 1948 in Coventry, südwestlich von Birmingham, in den Werkshallen der Jaguar LTD. Die elegante Limousine war damals State of the Art, was Technik und Ausstattung betrifft. Ihr elegantes Design, das Oldtimerfreunde bis heute fasziniert, feierte noch einmal „die gute alte Zeit“. Schliesslich war die anvisierte gut betuchte Käuferschicht damals, wie heute, eher konservativ eingestellt. Man erwartete beim Kauf eines Automobils unaufgeregten, aber gediegenen Luxus und vor allem Bequemlichkeit. Eine elegante Limousine, mit der man auch direkt bis zum Opernhaus vorfahren konnte, oder, noch besser, sich chauffieren liess, um gesehen zu werden. Ein Jaguar MK-IV Saloon wurde den gehobenen Ansprüchen der Upper Class in allen Bereichen gerecht. Selbstverständlich auch in der Motorisierung.
Auf dem Bild nebenan fährt ein Jaguar (3. Fz. von links) dem Zürcher Bellevue entlang, um vielleicht ans nahe liegende Opernhaus zu gelangen.
(Foto von Zürich – damals und heute)

Von New York nach Connecticut und danach Jahrzehnte verschollen.

New York war das erste grosse Ziel für das legendäre Automobil. Die New Yorker Vertretung von Jaguar nahm den schwarzen Jaguar MK-IV  am Kai stolz in Empfang und schmückte mit ihm seinen Ausstellungsraum, was seine Wirkung auf Passanten und Automobilisten sicher schnell erreichte.

In den 1950-Jahren boomte auch die amerikanische Wirtschaft. Eine grosse Limousine konnten sich zwar nur Gutbetuchte leisten, aber dank niedriger Zinsen träumte auch die Mittelklasse von einem eleganten, grossen Jaguar wie diesen. So fand der Wagen schliesslich seinen Weg zu Mrs. Cyntia Hinchliffe nach Connecticut. Die Dame kaufte ihn Ostern 1954 gebraucht für 1895.- $ von seinem New Yorker Vorbesitzer und fuhr ihn mit Vergnügen vier Jahre lang.

Danach übernahm Dr. O. B. Griffin für weitere drei Jahre das Steuer. Der Jaguar war die perfekte Limousine für den viel beschäftigten Landarzt: einfach zu fahren, zuverlässig und schnell. Selbst wenn er mal auf der Strecke liegenbleiben sollte, das notwendige Werkzeug für eine Reparatur war immer mit an Bord. Akkurat geordnet und auf den ersten Griff parat, wie OP-Besteck. Kein Ausräumen von Gepäck, wie das bei modernen Autos heute notwendig ist. Zwei verchromte Griffe umlegen und schon ist der Werkzeugtisch gedeckt.

Ein Scheunenfund, gerade noch zur rechten Zeit.

1961 verliert sich die Spur des Jaguars für gut 40 Jahre. Wir wissen nicht, wer nach dem Landarzt mit dem Wagen von Stadt zu Stadt oder über Land gefahren ist und was der Wagen während dieser Zeit alles sah und erlebte. Fest steht nur: 2002 fand man diesen Jaguar MK-IV zufällig in einer Scheune unter einer dicken Schicht aus Stroh, Dreck und Vogelschiss. Was für ein Glück!

Bereit für ein neues Autoleben – aber nur ein bisschen.

Die frisch gebackenen und über ihren Fund wohl selbst am meisten überraschten Eigentümer des Jaguars wussten, nur ein fahrbereiter Oldtimer würde einen zahlenden Liebhaber finden. Also investierten sie einige Dollars für Reinigung und Instandsetzung, scheuten jedoch die Kosten einer grundlegenden Restaurierung. Stattdessen warteten sie und hofften ihr bestes. 15 Jahre lang!

Manche Wünsche dauern länger, bis sie in Erfüllung gehen.

Meine Familie und ich entdeckten den markanten Oldtimer 2017 [bei einer Reise durch die USA] und haben uns sofort in ihn verliebt. Die elegante Form, die original erhaltene Innenausstattung mit Ledersitzen, Armaturen aus edlen Hölzern, einer Kurbel zum Ausstellen der Frontscheibe und, und, und. Jedes einzelne Detail eine Besonderheit. Zu wissen, dass dieser Oldtimer nur noch einer von wenigen Dutzend weltweit vorhandenen Jaguar MK-IV ist, macht uns besonders stolz und glücklich – aber: Eigentum verpflichtet.

Die Reise des Jaguar MK-IV geht weiter – hier bei uns in der Schweiz.

Mein Credo: Ein Oldtimer gehört auf die Strasse, nur dort kann ihn jeder sehen und bewundern. Es sind nicht nur „abgefahrene Autobastler“, die ihr Herz an alte Karossen verschenken. Egal ob jung oder alt, Mann, Frau oder Kind: Wer Oldtimer mag, verliebt sich schnell in diesen mehr als 70 Jahre alten Jaguar. Erst recht wenn er von Grund restauriert wieder über die Landstrassen unserer wunderschönen Heimat fährt.
Mit Ihrer Hilfe beginnt für den Jaguar MK-IV die Reise hoffentlich schon bald. Seien Sie dabei, ich lade Sie herzlich dazu ein.

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